Podcast-Potenzial, Cookie-freie Zukunft & eine unterschätzte Digital-Zielgruppe
Heute im „Publisher Update“ von Forward Publishing: Immer mehr Menschen hören Podcasts. Und wie funktioniert die digitale Zukunft ohne Cookies?

Podcasts weiter im Aufwind: Chancen für Publisher
Eine aktuelle Statistik von Statista zeigt: Die Podcast-Nutzung legt international deutlich zu. Rund 16 Prozent der Deutschen hören mittlerweile wenigstens einmal wöchentlich einen Podcast, in den USA sind es sogar fast 35 Prozent.

Für Publisher sind Podcasts daher mehr denn je eine attraktive Möglichkeit, redaktionelle Inhalte mit vergleichsweise geringen Investitionen erneut zu verwerten.Dabei ergeben sich neue Monetarisierungs-Chancen: Gerade erst kündigten beispielsweise Apple und Spotify einen Abo-Service für die eigenen Podcast-Services an. Mit neuen nativen Podcast-Formaten können Publisher zusätzliche Zielgruppen ansprechen. Podcasts können außerdem die publizistische Marke stärken, indem sie die Redaktion dem Hörer näher bringen.
Autorin Paulina Kubala-Chuchnowska hat für State of Digital Publishing einen kompakten, lesenswerten Podcast-Guide aufgeschrieben – von Formaten über Distributionsplattformen bis hin zu Finanzierungsmodellen. Die Statista-Auswertung findet ihr hinter dem Link.
2022: Das Abschiedsjahr für Cookies?
Die komplizierte Cookie-Gesetzgebung zwingt Werbeindustrie und Publisher, Alternativen zum Cookie zu finden, um auch in Zukunft effizient Werbeanzeigen ausspielen zu können.
Advertising-ID-Systeme, die personalisierte Werbung datenschutzkonform anzeigen sollen, stehen dabei hoch im Kurs. Carsten Sander von Burda Forward erwartet, dass jeder Publisher künftig mindestens zwei ID-Anbieter einsetzen wird. Außerdem sollten sich Publisher zusätzlich mit First-Party-Daten und kontextuellem Targeting befassen, so Sander.
Die Cookie-Ablöse eilt: Viele in der Branche gehen davon aus, dass Publisher schon 2022 Cookie-frei agieren können und sollten. Publisher müssen sich demnach zügig mit den verschiedenen Targeting-Methoden befassen und sie testen, solange Cookie-Lösungen noch als Fallback-Variante und Benchmark zur Verfügung stehen. Eine Übersicht über Cookie-Ersatzstrategien bietet der umfangreiche Guide „How Publishers Can Sawp Out The Cookie Jar In 2021“.
Ältere Menschen: Eine unterschätzte digitale Zielgruppe?
Mit dem Wechsel ins Digitale und zu Online-Medien legen viele Verlage den Fokus auf jüngere Zielgruppen. Dass sie dabei Menschen jenseits der 60 nicht außen vor lassen sollten, nur weil es um Computer und Smartphones geht, beschreibt Michael Tamblyn, CEO des internationalen Buchhändlers und E-Book-Reader-Herstellers Kobo Rakuten.
Tamblyns Beitrag für Forbes ist ein lesenswerter Einblick in Kobo Rakutens Geschäftsmodell: 81 Prozent der Kunden seines Unternehmens sind laut Tamblyn 45 Jahre und älter. Die Explosion sogenannter „Senior Tech“ sei in vollem Gange: Schon Anfang 2020 hätten 81 Prozent der über 60-Jährigen und 62 Prozent der über 70-Jährigen ein Smartphone im Einsatz gehabt, ein Großteil davon sogar täglich.
Die Tech-Branche befasse sich jedoch ungern mit älteren Menschen. „So viele der Designer, Ingenieure und Führungskräfte, die diese Produkte herstellen, sehen Personen ab 60, 70 und 80 als weit entfernt an“, schreibt Tamblyn. Dabei hätte gerade die ältere Generation hohe Kaufkraft und viel Zeit. Publisher könnten sich diese Erkenntnis aneignen und überlegen, wie sie die Bedürfnisse älterer Menschen technisch und inhaltlich mit ihren redaktionellen Angeboten erfüllen können.
Tamblyn beschreibt einen möglichen Weg: Sein Unternehmen schickt UX-Designer in Seniorenheime, um sie dort aus erster Hand erleben zu lassen, wie ihre Produkte von älteren Menschen genutzt werden.
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