KI-Headlines, Voice Search & der Vormarsch digitaler Medien
Diese Woche im Publisher-Update: Traditionelle Medien verlieren weiter an Boden und digitale Zukunftstechnologien werden immer wichtiger.

DeepTitle: Axel Springer testet KI-Überschriften
Der deutsche Verlagsriese Axel Springer will mit Künstlicher Intelligenz seine Suchmaschinensichtbarkeit verbessern: Die News-Überschriften von WELT.de werden künftig per KI generiert. Redakteure können direkt im Editor aus verschiedenen maschinellen Vorschlägen auswählen.
Axel Springer suchte sich mit Amazon Web Services einen forschungsstarken Technologiepartner. Gemeinsam entwickelten die Kooperationspartner mit Sprach-Technologie von Google ein KI-Modell, das mit rund einer halben Million WELT-Artikeln trainiert wurde. Bei der Überschriftengenerierung identifiziert das Modell Keywords im Text mit Aussichten auf gute Google-Rankings und integriert sie in den Titel.
Mehr zum Thema: Axel Springer testet KI-Überschriften für „Welt“ von Maximilian Schreiner
Besser gehört werden – auch mit Text
Suchanfragen über Sprachassistenten wie Amazons Alexa nehmen zu. Anstatt nur Webseiten-Suchergebnisse auszuspucken, lesen die smarten Assistenten die Antwort auf eine Suchanfrage direkt vor. Die Information dafür nehmen sie aus den sogenannten „Featured Snippets“, die Google anhand von Webseiten-Texten direkt in die Suchergebnisse integriert.
Bei Publishern sind diese sogenannten „Zero Click Searches“ durchaus umstritten. Das Problem steckt im Namen: Sie bringen keine Klicks. Amazon, Google und Co. indes benutzen die Informationen der Verlage kostenlos für besseren Nutzer-Service.
Dennoch haben Verlage gute Gründe, ihre Web-Inhalte für Featured Snippets und Sprach-Assistenten zu optimieren, zum Beispiel um die Sichtbarkeit der eigenen Marke zu stärken. Der SEO-Anbieter SEMRUSH stellt in einem umfangreichen Praxisbeispiel vor, wie der Übersetzungs- und Lokalisierungsdienst Lionbridge seine Inhalte für Sprachsuche optimiert. Auch Verlage können hier einige gute Tipps mitnehmen, etwa die konsequente Verwendung von Fragen in H2-Überschriften mit kurzen Antwort-Paragrafen direkt darunter.
Mehr zum Thema: How Lionbridge Voice-Optimized Its Way to a 3,800% Featured Snippet Growth von Semrush
US-Markt: Digitale Medien überholen traditionelle
Die Pandemie hat das Wachstum digitaler Medien weiter beschleunigt. Erstmals nutzen in den USA mehr Menschen digitale als traditionelle Medien, wie eine aktuelle Untersuchung zeigt. Insbesondere digitale News-Publisher profitieren: Mit knapp zwölf Prozent erzielten sie die höchste Wachstumsrate aller digitaler Kanäle – noch vor Video-Streaming.
Die höchste Nutzungsrate bei digitalen Medien insgesamt hat die Altersgruppe 25 bis 34. Online-Zeitungen und -Magazine werden in der Altersgruppe 45 bis 65+ besonders gut angenommen. Jüngere Zielgruppen zwischen 18 und 34 steuern hingegen verstärkt Video- und Audio-Services an.
Mehr zum Thema: US Media Audience Demographics, 7th Annual Edition von Marketing Charts (kostenpflichtig)
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