Condé Nast ist „kein Magazin-Verlag mehr“ und AR-Showcase zeigt das Potenzial immersiver Medien
Die digitale Transformation von Verlagen entscheidet über deren Wohl oder Wehe: Condé Nast hat den Dreh mittlerweile raus. Und die New York Times ist allen wie üblich eine Technologie voraus.

AR-Showcase der New York Times zeigt das Potenzial immersiver Medien
In einem unserer letzten Publisher-Updates ging es bereits um die Vorteile, die sich Verlage und Redaktionen schon jetzt durch den Einsatz von Virtual und Augmented Reality erschließen. Die „Research & Development“-Abteilung der New York Times legt jetzt mit einer beeindruckenden Bilderstrecke nach. Darin zeigt das Medienhaus 27 veröffentlichte AR-Projekte, die Storys im Bereich Sport, Klima, Gesundheit, Wissenschaft, Kultur, Weltraum und Geschichte unterstützt haben.
Der AR-Showcase zeigt eindrucksvoll, wie räumliche Daten, realitätsnahe Erklärformate, interaktive visuelle Storys, 3D-Kunst und immersive Umgebungen das Verständnis von Leser:innen für die jeweilige Thematik verbessern. Es ist etwa ein großer Unterschied, ob Nutzer:innen den Gravitationslinseneffekt (Astronomie) auf einem 2D-Bild sehen, oder mithilfe ihres Smartphones diesen Effekt in ihren eigenen vier Wänden nachvollziehen.
Das hat Auswirkungen auf die Bindung von Lesenden an ein Magazin. Qualitativ hochwertige immersive Medien steigern die Interaktion mit den eigenen Inhalten, erhöhen die Verweildauer auf den eigenen Angeboten und sorgen für wiederkehrende Nutzer:innen. Außerdem liegt hier ein Mehrwert-Hebel für Abo-Angebote.
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Die New York Times hat dafür keine teure Software verwendet. Für die AR-Projekte wurde SparkAR von Instagram benutzt. Der Showcase beweist, wie aufstrebende Technologien schon jetzt erheblichen Mehrwert für die Zielgruppen eines Verlags bieten können.
Zur Showcase: Showcasing 27 Published Experiments in AR Storytelling
Erfolgreiche digitale Transformation bei Condé Nast: „Kein Magazinverlag mehr“
"Wenn man nur eine werbefinanzierte Print-Publikation hat, sieht die Zukunft wohl schwierig aus“, sagt Roger Lynch, CEO von Condé Nast. Er muss es wissen: Condé Nast meldete 2018 Verluste in Millionenhöhe, bevor man Lynch anheuerte, um das Ruder herumzureißen.
Rund drei Jahre später ist Condé Nast, berühmt für Hochglanzmagazine wie die Vogue, kein Magazinverlag mehr, sagt Lynch. Das ist eine Erfolgsmeldung: „Wir haben etwa 70 Millionen Leser unserer Zeitschriften, aber wir haben 300 Millionen, die jeden Monat mit unseren Websites interagieren und 450 Millionen, die mit uns in den sozialen Medien interagieren.“
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Erstmals seit vielen Jahren meldet der Verlag für das Jahr 2021 schwarze Zahlen. Ein Viertel des Umsatzes kommt von Abonnements und E-Commerce. In den nächsten vier Jahren soll dieser Zweig auf ein Drittel des Gesamtumsatzes wachsen. Natürlich wird Condé Nast sein Printgeschäft nicht aufgeben - die Magazine finden weiterhin ihre Zielgruppe und sind als Marken wichtig.
Gleichwohl liegt die Zukunft des Publishings längst im Digitalen. Eine effiziente Publishing-Infrastruktur mit intuitivem Redaktionssystem und einer cleveren Multi-Channel-Distribution – natürlich auch in eine eigene News-App – spielt eine wichtige Rolle, um Ressourcen von veralteter, teurer IT-Infrastruktur dorthin zu verlagern, wo sie gebraucht werden: in Redaktionen, die hochwertige Content-Produkte entwickeln.
Mehr zum Erfolg von Condé Nast: Condé Nast is “no longer a magazine company,” its CEO says
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