Die Audio-App der New York Times, Innovationen für visuelles Storytelling und Produktempfehlungen im Journalismus
Diese Woche im Publisher-Update: Die New York Times hat eine Audio-App gestartet, Wall Street Journal macht Produktbewertungen und Künstliche Intelligenz vereinfacht visuelles Storytelling.

So funktioniert die neue App “New York Times Audio”
In den vergangenen Jahren hat die New York Times ihr Portfolio an Audio-Content kontinuierlich erweitert. Nutzer:innen hatten bisher hauptsächlich über Spotify und Apple Podcasts Zugriff auf die Inhalte. Mit der verlagseigenen App “New York Times Audio” bündelt das Medienhaus jetzt alle akustischen Inhalte auf einer Plattform und kann so ohne Einschränkungen mit neuen Erzählformen und Audio-Features experimentieren.
New York Times Audio ist aktuell für Beta-Tester auf iPhone verfügbar. Die App wird von Journalist:innen und Redakteur:innen kuratiert und enthält zusätzlich zu Podcasts weitere Audio-Features. "Magazine Stand" enthält etwa gesprochene Beiträge der New York Times und Partner-Verlagen wie dem New York Magazine, Rolling Stone, Mother Jones, Foreign Policy und Atavist.
Die App gliedert sich in drei Hauptbereiche, die es Nutzer:innen erleichtern, neue Podcasts und Nachrichtenbeiträge zu entdecken. Der Tab "Today" dient dabei als Startbildschirm, der Hörenden tagesaktuelle Audio-Empfehlungen gibt. Der obere Navigationsbereich ist für wichtige Nachrichten reserviert, während der untere Teil andere Artikel und Features umfasst. Mit dem dritten Tab "Browse" können die Nutzer:innen nach Audioinhalten aus dem Archiv suchen – sortiert nach Thema, Länge oder Sendung. Der Tab "Follow" ermöglicht es, einen Stream von Audioprodukten für eine personalisierte Playlist zusammenzustellen.
Ein besonderes Feature bildet die “Discover”-Funktion. “Andere Audio-Apps konzentrieren sich oft ausschließlich auf die neuesten Episoden”, erklärt Alex Rainert, Leiter der Audioabteilung bei New York Times. In der neuen App hingegen werden relevante Inhalte aus den umfangreichen Archiven von New York Times zur richtigen Zeit erneut als Empfehlung auftauchen, etwa bei wiederkehrenden Lifestyle-Themen. Die App bietet auch die Möglichkeit, auf Audio-Notizen von Reporter:innen zu Themen wie Kultur, Essen und Musik zuzugreifen.
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New York Times Audio soll langfristig als Paid Content Teil des Abonnement-Services werden. Bis die App sich am Markt etabliert hat, bleibt sie kostenlos. “Aus geschäftlicher und strategischer Sicht gibt uns diese App die Möglichkeit, eine direkte Beziehung zur Zielgruppe aufzubauen und sie täglich zu begleiten", sagt Stephanie Preiss, Vizepräsidentin für Audio und TV bei New York Times.
Mehr zum Thema: First look: Inside The New York Times' audio app
Wie Künstliche Intelligenz Verlagen dabei hilft, visuelle Stories effizient aufzubereiten
Visuelles Storytelling ist besonders in der digitalen Distribution ein zentraler Erfolgsfaktor für Publisher. Doch das tägliche Verwalten und Optimieren von Bild- und Videoformaten für verschiedene Plattformen wird immer aufwendiger.
Die Lösung: Verlage können ihre Optimierungs- und Bearbeitungsprozesse mit KI-gestützten Automatisierungsplattformen schneller und effizienter machen. “Die visuellen Workflows von heute verlangen von Verlagen, dass sie ihre Toolkits erweitern und bessere und intelligentere Wege finden, um die großen Mengen neuer Inhalte zu organisieren,” erklärt Amit Erental, Senior Manager bei Cloudinary, einer Cloud-basierten Bild- und Videomanagement-Plattform für Web- und mobile Anwendungen.
Künstliche Intelligenz ist also nicht nur für automatisierten Journalismus sinnvoll, sondern ermöglicht im Bildbereich Routineumwandlungen, einschließlich dynamischer Größenanpassung, automatischer Bildkomprimierung oder Formatauswahl und spart dadurch Ressourcen. Die Automatisierung der visuellen Content-Formate kann auch über gängige Anwendungen hinausgehen, etwa mit fortgeschrittenen KI-gestützten Umwandlungsfunktionen wie automatischem Tagging, Entfernen des Bild-Hintergrunds und intelligentem Zuschneiden. Diese Funktionen helfen Verlagen, gute visuelle Inhalte effizient zu veröffentlichen, ohne Performance einzubüßen.
Das Wall Street Journal erweitert sein Angebot mit Produktbewertungen
Der Markt für Waren und Dienstleistungen wird immer komplexer und unüberschaubarer. Um Verbrauchern dabei zu helfen, bessere Kaufentscheidungen zu treffen, geht das Wall Street Journal im kommenden Jahr mit der neuen Produktbewertungswebsite “WSJ Commerce” an den Start. Das Angebot bietet Nutzern personalisierte Empfehlungen auf Grundlage von Marktforschungsergebnissen und Big Data-Analysen.
“Das Projekt ist die neueste Investition von Dow Jones und WSJ, um unserem Credo, die weltweit vertrauenswürdigste Quelle für Journalismus, Daten und Analysen zu sein, gerecht zu werden,” schreibt Almar Latour, CEO von Dow Jones & Company, in einer Pressemitteilung. Die WSJ-Commerce-Initiative wird über ein eigenes Content-Team verfügen, das unabhängig von den Redaktionen des Medienhauses arbeitet, aber dieselben journalistischen Werte teile, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Die WSJ Commerce wird sich neben Redakteuren aus einem Produkt-Team, Ingenieuren, und Analysten zusammensetzen.
Mehr zum Thema: Coming Soon: WSJ Commerce
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